Freitag, 24. September 2010
Ihar Truhanovich wurde zum Verhör in die Polizeistation geholt und ist seitdem nicht wieder zurückgekehrt. Seine Eltern haben von den Bullen nur die Auskunft erhalten, dass er unter dem Vorwurf von Hooliganismus bis am 27. September 2010 in Haft bleiben wird. Er hat noch keinen Anwalt.
Mikalay Dzyadok wurde verlegt und seine Haft um weitere 10 Tage verlängert. Zuvor wurde er wie alle anderen immer nach 72 Stunden entlassen und unter einem neuen Vorwurf verhaftet. Einmal z.B. für Hooliganismus. Er ist noch stets nicht offiziell angeklagt, wird aber verdächtigt in einer Aktion gegen das Militär Manöver am 19.September 2009 teilgenommen zu haben. Er und Aliaksandar Frantskievich haben gute Anwälte.
Eine noch unbestätigte Information kursiert, die besagt, das zwei weitere Männer in Salihorsk verhaftet wurden.
Es finden noch immer Hausdurchsuchungen in Minsk, Salihorsk, Homiel, Hronda und Brest statt. Rund 20 Menschen aus Minsk, 12 aus Brest und etwa 10 in Hrodna wurden in der letzten Woche durch den KGB verhört. Die meisten davon zählen zur subkulturellen Jugendszene. Die Bullen haben ihnen Fotos von Konzerten gezeigt und sie aufgefordert Leute zu identifizieren. Ausserdem wurden sie dazu gedrängt, auszusagen, dass Mikalay Dzyadok die Aktion vom 19. September 2009 organisiert, Menschen zur Aktion eingeladen, den Beteiligten Gasmasken gegeben hat und in der fordersten Reihe gestanden ist. Den Verhörten wurde gesagt, dass wenn sie nicht aussagen, sie Mittäter_innen werden. Sie wurden mit sexueller Gewalt durch andere Gefangene, mit Ärger am Arbeitsplatz ihrer Eltern und der Aufnahme auf die Liste derer, die keine Erlaubnis bekommen das Land zu verlassen, bedroht. >In Belarus braucht man ausser für ein paar wenige (meist (ex)kommunisitsche) Länder für die ganze Welt Visas um aus- und einreisen zu dürfen.<